[00:00:00] Zwei Hühner Auf Dem Weg Nach Vorgestern - Reinhard Mey [00:00:03] Written by:Reinhard Mey [00:00:06] Zwei Hühner auf dem Weg nach Vorgestern [00:00:08] So steht es reißerisch auf dem Programm [00:00:11] Modernes Schauspiel von Alfons Yondraschek [00:00:13] Und inszeniert ist es von Moro Schlamm [00:00:15] Und Yondraschek ist dem geneigten [00:00:17] Theaterkenner wohl bestens bekannt [00:00:19] Wird er doch gern zu Recht der [00:00:21] Meister des irrealen Parasymbolismus genannt [00:00:24] Da hebt sich zögernd schon der Vorhang [00:00:26] Das Bühnenbild zeigt Nirgendwo [00:00:29] Der Schauplatz ist bedrückend leer [00:00:31] Das bleibt noch gut zwanzig Minuten so [00:00:34] Doch dann erscheint gleichsam dämonisch [00:00:36] In jähem Wechsel des Rampenlichts [00:00:38] Ein Mime halblinks auf der Bühne [00:00:40] Und dann passiert lange Zeit nichts [00:00:43] Dann ruft er Ha [00:00:44] Wo steckt denn der Verräter [00:00:45] Übrigens [00:00:46] Der Held ist selbstverständlich nackt [00:00:47] Die Frage lastet bleischwer auf dem Publikum [00:00:50] Und damit endet der erste Akt [00:00:52] Die Frage lastet bleischwer auf dem Publikum [00:00:54] Und damit endet der erste Akt [00:00:56] Und jeder der bis dahin folgen kann [00:00:58] Und der sich mit Bildung auskennt [00:01:01] Der schätzt am ersten Akt vor allen [00:01:03] Dingen des Dichters ungestümes Temp'rament [00:01:05] Der schätzt am ersten Akt vor allen [00:01:06] Dingen des Dichters ungestümes Temp'rament [00:01:15] Da hebt sich gnadenlos der Vorhang [00:01:17] Das Spiel nimmt unbarmherzig seinen Lauf [00:01:20] Der Held ist vorsichtshalber erst mal umgefallen [00:01:22] Und nun steht er langsam wieder auf [00:01:24] Und wie das Leben nun mal spielt [00:01:26] Trifft er zufällig einen zweiten Nackedei [00:01:29] Die beiden üben laut Sozialkritik [00:01:31] Und schlagen Purzelbaum dabei [00:01:33] Ein Kritiker klatscht stürmisch Beifall [00:01:35] Er ist im Innersten wild aufgewühlt [00:01:38] Weil er hier all' seine Probleme [00:01:40] Endlich so recht verstanden fühlt [00:01:42] Derweil robbt sich aus der Kulisse [00:01:44] Der tückische Verräter auf dem Bauch [00:01:47] Der Weg ist lang da schläft er ein [00:01:49] Ein Teil des Publikums tut das auch [00:01:52] Der Held nimmt sich schnell einen Plastikbeutel [00:01:54] Darin wird der Bösewicht verpackt [00:01:56] Und er begießt ihn mit drei Eimern Farbe [00:01:58] Und damit endet der zweite Akt [00:02:00] Und er begießt ihn mit drei Eimern Farbe [00:02:02] Und damit endet der zweite Akt [00:02:04] Und jeder der bis dahin folgen kann [00:02:07] Und der sich mit Bildung auskennt [00:02:09] Der schätzt am zweiten Akt vor allen [00:02:11] Dingen das gesellschaftskritische Moment [00:02:13] Der schätzt am zweiten Akt vor allen [00:02:15] Dingen das gesellschaftskritische Moment [00:02:23] Im dritten Akt erfolgt die Läuterung [00:02:25] Des buntverpackten Bösewichts [00:02:28] Die Spannung wird schier unerträglich [00:02:30] Man hört sie knistern [00:02:31] Sonst hört man nichts [00:02:32] Die Läuterung findet im Plastikbeutel [00:02:34] Und zudem völlig geräuschlos statt [00:02:37] Wohl dem im Saal [00:02:38] Der Butterbrote oder eine Thermosflasche bei sich hat [00:02:41] Alsdann kommt ein maskierter Sprech Chor und ruft [00:02:44] Oh seht der Held erfriert [00:02:46] Dabei war das nun wirklich nicht nötig [00:02:48] Denn das Theater wird subventioniert [00:02:50] Ein Poltern hinter den Kulissen verheißt [00:02:53] Ein grässliches Schicksalssymbol [00:02:55] Denn nun kommt der tragische Höhepunkt [00:02:57] Verkörpert von Frau Emma Pohl [00:02:59] Frau Pohl tritt von rechts auf die Bühne und ruft [00:03:02] Das hier ist ein anständiges Haus [00:03:03] Und sie entkleidet sich zum Schrecken aller [00:03:05] Doch da ist Gottseidank das Drama aus [00:03:07] Und sie entkleidet sich zum Schrecken aller [00:03:09] Doch da ist Gottseidank das Drama ausb [00:03:12] Und jeder der bis dahin folgen kann [00:03:14] Und der bislang auch noch nicht pennt [00:03:17] Der ist entweder nicht ganz klar 404

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